Artist: Alexander Krichel
Label: Sony Classical
Release Date: 03/02/2017

An die ferne Geliebte

Alexander Krichel spielt in einem faszinierenden Programm voller Liebesleid und Liebesfreud Klavierwerke von Beethoven, Schumann, Wagner, Liszt und Kreisler.

1816 komponierte Ludwig van Beethoven mit „An die ferne Geliebte“ den ersten Liederzyklus der Musikgeschichte. Beethoven widmete es seinem Freund und Förderer Fürst Joseph von Lobkowitz, der das Werk, kurz nach dem Tod seiner Frau, bei ihm in Auftrag gab. Mit diesem Liederzyklus in der Klaviertranskription von Franz Liszt eröffnet jetzt Pianist und ECHO-Preisträger Alexander Krichel sein gleichnamiges Solo-Album „An die ferne Geliebte“, das sich um die Liebe und die Sehnsucht in der Musik dreht. Daneben hat er mit Richard Wagners „Isoldens Liebestod“ sowie Fritz Kreislers „Liebesleid – Liebesfreud“ zwei weitere Klaviertranskriptionen eingespielt, die von Liszt bzw. Sergej Rachmaninov stammen. Und mit Robert Schumanns „Sinfonischen Etüden“ spielt er eines der anspruchsvollsten Klavierwerke der Romantik.

Um Abschied geht es nicht nur in Beethovens Zyklus „An die ferne Geliebte“ mit seinen sechs nahtlos ineinander übergehenden Liedern. Mit „Isoldens Liebestod“ aus dem 3. Akt von Wagners „Tristan und Isolde“ erklingt der wohl berührendste Abschiedsgesang, der jemals für das Musiktheater komponiert wurde. In seiner Transkription gelang es Franz Liszt, sowohl die Klangfülle des Orchesters, wie auch die Empfindsamkeit des Isolde-Gesangs so einzufangen, dass dieser „metaphysische Schwanengesang“ (Friedrich Nietzsche) auch am Klavier seine Wirkung nicht verfehlt.

Wesentlich virtuoser geht es zwischendurch in den beiden Walzern „Liebesleid“ und „Liebesfreud“ zu, die der legendäre Geiger Fritz Kreisler 1905 schrieb und die sein guter Freund, der russische Komponist und Pianist Sergej Rachmaninov für Klavier einrichtete. Schumanns „Sinfonische Etüden“ stehen im Zentrum des Albums von Alexander Krichel. 1834 setzte sich Schumann an diese geistig wie manuell enorm anspruchsvolle Komposition. Ausgangspunkt war das Thema in Form eines Trauermarsches, das der Vater von Schumanns damaliger Verlobten ihm geschickt hatte. Von den komponierten 17 Veränderungen, die als Etüden in Form freier Variationen angelegt sind, schaffte es jedoch lediglich ein Dutzend in die Erstausgabe. Die übrigen fünf Etüden, die Schumann verworfen hatte, wurden erst 1873 von Johannes Brahms herausgebracht. Seitdem werden die „Sinfonischen Etüden“ in den verschiedensten Fassungen gespielt. Alexander Krichel spielt nun die fünf postum veröffentlichten Variationen nach der offiziell 7. Etüde. Krichel: „Nach den fünf Variationen, die einen ganz weit weg aus der Realität saugen, ist es dann diese 8. Etüde, die einen wieder zurückholt, die die stärkste Gravitation besitzt. Davon handelt auch ein wenig die CD. Es geht um diese Umschwünge und plötzlichen Richtungsänderungen, die einem in der Kunst, in der Musik widerfahren können – wie auch im Leben.“

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Reviews:

"Verblüffend leicht, ruhig, transparent. Selbst in den aufgewühltesten Passagen bleibt sein Spiel gestochen scharf."

- Basler Zeitung

"Krichel brings such earnestness and wonder to the rapture of Wagner’s heroine that we can’t help but succumb to his absorption."

- Gramophone